2004
Dieses Jahr begann mit einem großen Auslandsauftritt – wir wurden nach Monte Carlo eingeladen.
01.-04. Jänner – Auftritte in Monte Carlo (Originalbericht des Schriftführers)
Am 1. Jänner starteten wir um 22.00 Uhr von Scharnitz mit dem Bus nach Monte Carlo. Da uns eine ca. 10-stündige Reise bevor stand, wurden wir von Josl Heiss mit Wurstsemmeln und Getränken versorgt.
Zehn Stunden im Bus zu sitzen ist wirklich eine lange Zeit, aber dank der netten musikalischen Umrahmung von ein paar Reither Jungmusikanten ging auch das vorbei. So kamen wir – das sind Gufi, Mario, Dani, Patrick, Schweppi, Lisa, Christoph und Kathrin – am Morgen in Monte Carlo an.
Die erste Überraschung war gleich die Unterkunft. Da wir aber nicht verwöhnt sind, zogen die Mädchen in ein Zimmer mit drei Stockbetten und einem geheimnisvollen Vorhang, den sich keiner zu lüften traute.
Die Jungs hatten es da schon besser, denn sie hatten einen Spiegel im Zimmer.
Auch das Essen war etwas gewöhnungsbedürftig – Frankreich eben! Aber der pfeifende und freundliche Kellner ließ uns auch das übersehen. Dafür war die Stadt umso interessanter.
Es kommt sicher nicht oft vor, dass man einen Christbaum neben einer Palme und das Meer im Hintergrund sieht und da auch noch platteln darf. Wir hatten täglich vormittags und nachmittags Auftritte auf verschiedenen Plätzen in der Stadt. Dabei haben wir sogar eine Schipiste mit netten Schilehrern entdeckt.
Ein Höhepunkt war sicher die Fahrt in die Stadt Monaco. Fein rausgeputzt besuchten wir die Burg oberhalb der Stadt und natürlich das Casino. Die meisten von uns fuhren mit weniger – einer mit mehr Geld in der Tasche – wieder zurück in die Unterkunft.
Nach den letzten Auftritten am Sonntag machten wir uns wieder auf den Nachhauseweg. Für die Reise bekamen wir vom pfeifenden Kellner noch ein original, französisches Lunchpaket mit. Damit wir uns gleich wieder wie daheim fühlten, empfing uns in Scharnitz kräftiger Schneefall.
Trotz der „tollen“ Unterkunft und der langen Anreise war es sicher für jeden einmal interessant in Monte Carlo gewesen zu sein.
Maiball und Maibaumaufstellen
Der Maibaum machte uns in diesem Jahr das Leben schwer: Zuerst brach beim Fällen der Wipfel ab.
Kein Problem, der Wipfel muss eh an den Stamm geschaftet werden, damit die Spitze nach ein paar Monaten problemlos gegen einen geschmiedeten Wettergockel ausgetauscht werden kann. Ein neuer Wipfel war auf einem passenden Baum schnell ausgemacht, leider stellten wir nach dem erneuten Fällen fest, dass wir uns von unten leicht verschätzt hatten, dieser zu klein war und doch nicht an den perfekt gewachsenen Stamm passte, also wurde noch einen Baum gefällt.
Der alte Wipfel, den eigentlich keiner mehr brauchen konnte, wurde einstweilen vor dem Bauhof liegen gelassen. Dass dort im Freien – unbeobachtet noch dazu – jetzt plötzlich ein Teil unseres Maibaumes liegt, bekamen unsere Nachbarn aus Leutasch spitz. In einem unbeobachteten Augenblick stahlen sie in einer Blitzaktion den Wipfel – in der Hoffnung, uns damit gewaltig eins ausgewischt zu haben – und schleppten ihn, an der Anhängerkupplung festgebunden, hinter ihrem Auto her.
Unser Obmann sah das Auto gerade vom Bauhof wegfahren, und spielte das Spiel mit. Laut hupend und wild gestikulierend verfolgte er die „Strauchdiebe“ ein paar Hundert Meter Richtung Leutasch und wiegte sie somit in Sicherheit.
Kurz darauf konnte er in den Bauhof zurückkehren und den richtigen Wipfel in aller Ruhe montieren.
Beim Maiball – die Grazer Spatzen aus der Steiermark spielten zum Tanz – wurde der klägliche Versuch der Leutascher dementsprechend gefeiert und war Gesprächsthema Nr. 1.
Nach der Feldmesse und der Segnung wurde der Maibaum mit Hilfe der Scharnitzer Bevölkerung problemlos aufgestellt. Nur zwei Männer erklommen den Baum mit reiner Muskelkraft, einer davon war der weltbekannte Spitzenkletterer Heinz Zak.
Die Musikkapelle Scharnitz und das Salzburger „Wiestal Quintett“ spielte zum Frühschoppen auf, ein großes Kinderprogramm mit Hüpfburg und Schminkstation sowie die Oldtimer-Traktoren der „Luitascher Traktorspinner“ rundeten das große Maifest ab.
Es folgten das Jahr über wieder diverse Auftritte in Tirol und Bayern.
Im Herbst – die Vereinsführung war gerade am überlegen, ob wir übers Wochenende zum Törggelen nach Südtirol fahren sollten – kam uns ein Telefonanruf gerade recht… wir wurden von dem britischen Sender BBC für Fernsehaufnahmen und einen Auftritt in London gebucht. Wer denkt da noch an Gerstelsuppe und Kastanien, wenn die Queen ruft?
Nach einem gelungen und „ergiebigen“ London-Wochende rief wieder die Pflicht – das Nikolausstandl musste organisiert werden. Und die Kekse backen sich schließlich auch nicht alleine.